Tipp 4: Kontakte zu Verlagen per Internet

So gut wie alle Verlage haben mittlerweile eine Homepage. Das ist sehr praktisch, weil man sich so schnell und unkompliziert über Geschichte, Profil und Programm des Verlages informieren kann und oft sogar erfährt, was für Richtlinien es für das Einreichen von Manuskripten gibt. Manchmal – ein echter Glückstreffer! – werden sogar die Ansprechpartner im Lektorat genannt. Wenn Sie das Gefühl haben, dieser Verlag könnte für Sie interessant sein, sollten Sie auch die Vorschau (also das aktuelle Verlagsprogramm) herunterladen oder per Mail anfordern.

Doch per E-Mail Kontakt zu Lektoren zu suchen ist nicht immer empfehlenswert. Unverlangte Manuskripte möchten Lektoren weiterhin lieber in ausgedruckter Form bekommen – so bleibt ihnen die Arbeit des Ausdruckens erspart. Nur wenn Sie Sachbücher schreiben (bei denen es ja vor allem ums Thema geht), können Sie Ihre Buchidee per Mail anbieten. Das spart Ihnen und dem Lektor/der Lektorin Arbeit, da Sie auf diese Weise ein schnelles „Nein“ oder „Klingt ganz gut, schicken Sie mal Ihre Unterlagen“  bekommen können. Fragen Sie, ob Sie Exposé und Probekapitel per Mail schicken dürfen. Die Mail ist also eine Alternative zum Anbieten per Telefon, nur dass Sie nicht Gefahr laufen, einen schwer beschäftigen Verlagsmitarbeiter durch Ihren Anruf zu stören.

Sie können natürlich auch Ihre Texte ins Internet stellen und auf diese Weise versuchen, die Aufmerksamkeit eines surfenden Verlagsmenschen zu erregen. Das hat in einigen Fällen schon geklappt. Was ich mir dagegen nicht vorstellen kann, ist, dass man auf diese Art Kontakt zu großen belletristischen Verlagen bekommt. Denn diese Lektoren werden dermaßen mit (durchaus auch guten!) Roman-Angeboten eingedeckt, dass sie nie auf die Idee kommen würden, auch noch im Internet nach Hobbyschreibern zu stöbern. Viel eher gehen sie bei Literaturwettbewerben, in angesehenen Literaturzeitschriften und in Schreibworkshops auf Autorenfang.

Wenn Sie ein Experte sind und ein Sachbuch schreiben möchten, dann lohnt es sich dagegen absolut, Material über Ihr Gebiet oder Ihre Arbeit ins Internet zu stellen. Denn Sachbuchlektoren recherchieren sehr wohl im Netz, wer als Autor für ein bestimmtes Thema in Frage käme, und sprechen potenzielle Kandidaten von sich aus an.

Achtung: In letzter Zeit häufen sich Klagen darüber, daß Verlage im Netz präsente Autoren kontaktieren; bei näherer Nachfrage stellt sich nicht selten heraus, daß es sich um Zuschußverlage handelt. Auf ein solches Angebot einzugehen kann für Sie ein teures Vergnügen werden.